Das sind die grössten Online-Shops der Schweiz
Die Schweizerinnen und Schweizer kaufen nach wie vor sehr viel online. Allerdings gingen die Umsätze 2022erstmals nach vielen Jahren ungebremsten Wachstums zurück.
Aber nicht bei allen Unternehmen: Ein Drittel der 30 stärksten Online-Plattformen und -Warenhäuser wuchsen letztes Jahr auch in der Schweiz, während der Rest stagnierende oder gar rückläufige Zahlen verzeichnete. So lautet das Fazit des Beratungsunternehmens Carpathia, das die grössten Onlineshops der Schweiz Jahr für Jahr untersucht und heute Donnerstag das neuste Umsatzranking veröffentlicht hat.
Auch neu: Das Ranking umfasst nun 50 Firmen, im Vorjahr waren es noch 30. Blick präsentiert die Allerwichtigsten.
Die Top-20 der Onlineshops
* Carpathia-Schätzung
Dafür geben wir Geld aus
Bekleidungsriese Zalando festigt seine herausragende Position im Markt und ist klar führend. 2020 lag der Umsatz noch bei 1044 Millionen Franken. Somit hat sich der Zalando-Umsatz in der Schweiz innert zwei Jahren um zwei Drittel (67,6 Prozent) vergrössert.
Digitec und Galaxus – beide gehören zum Migros-Universum – bleiben derweil klar die führenden Online-Plattformen der Schweiz – und ziehen ihren Mitbewerbern Microspot (Coop) und Manor (Maus-Frères) deutlich davon. Vor allem das Online-Warenhaus Galaxus hat markant zugelegt, in den letzten zwei Jahren um fast 85 Prozent. Und damit Amazon.de überholt.
Deutlich rückläufige Zahlen über die letzten beiden Jahre verzeichnen dagegen die Online-Shops von Interdiscount, Ebay und Ex Libris. Auch der Jelmoli-Online-Shop hat deutlich nachgelassen. Den viel und kontrovers diskutierte chinesische Bekleidungsriese Shein findet man indes bislang erst auf Rang 36.
Nimmt man die Produkt-Segmente unter die Lupe, haben die Sparten «Freizeit, Hobby, Spielwaren» sowie die Sparte «Lebensmittel/Übriges» deutlich zugelegt. «Health & Beauty», «Home & Living», «Sport & Sportgeräte», «Multimedia/IT» sowie «Büro» bewegten sich nur leicht, stagnierten also. Klare Rückgänge gab es in den Sparten «Uhren & Schmuck», «Universalversender», «Fashion» sowie «Medien».
Neue Ansätze sind gefragt
Carpathia analysiert, dass auf gewisse Produktbereiche spezialisierte Shops mit ausschliesslichem Fokus auf Preis und Verfügbarkeit tendenziell am meisten Umsätze und Marktanteile verloren haben.
Dazu wird eine These von Konsumforscher Johannes Altmann angefügt, die er wenige Tage zuvor auf der Konferenz «The Future of Retail» anführte. Ihm zufolge reiche das Modell von Preis und Verfügbarkeit nicht mehr. Dies, weil viele Menschen konsummüde seien und wieder mehr Wert auf Qualität statt Quantität legten, also bewusst einkaufen. «Händler und Marktplätze, die Orientierung bieten und kuratieren können, sind gefragt», so die Schlussfolgerung.