Geschenk zurück? Problem betrifft vor allem Onlinehandel

Wir haben es wahrscheinlich alle schon getan: Online etwas bestellt und es dann wieder zurückgeschickt, weil es uns nicht gefiel oder wir unsere Meinung geändert haben. Dieses Verhalten führt zu immer mehr Paketen, die in der Schweiz hin und her geschickt werden.
Grosser Einsatz bei der Post
Vor allem in der Vorweihnachtszeit kommt es zu einer «Päckliflut». So hat die Post dieses Jahr zwischen dem dem Black Friday und Weihnachten 22 Millionen Pakete zugestellt. Das sind zeitweise 1,2 Millionen Päckli pro Tag.
«Das Ganze war nur durch eine sorgfältige Planung und einem grossen Einsatz unserer Mitarbeitenden möglich», sagt Silvana Grellmann, Mediensprecherin der Post, gegenüber Telebasel. «Wir haben zusätzlich am Samstag sortiert und Pakete versendet. Die grossen Paketzentren liefen rund um die Uhr.»
Wie viele dieser Pakete wieder zurückgeschickt werden, kann die Post nicht genau sagen. «Für uns ist ein Paket ein Paket. Wir sortieren es, egal ob es eine Rücksendung ist oder nicht. Wir sehen auch gar nicht, was es ist», erklärt Grellmann. Einzig sei klar, dass die Angestellten auch nach den Feiertagen noch viel zu tun hätten.
Erhöhtes Volumen an Rückgaben
Anders sieht das beim Onlinehändler Digitec Galaxus aus: «Unsere Retourenabteilung hat vor allem in der ersten Woche des neuen Jahres alle Hände voll zu tun», erklärt Sprecherin Seraina Cadonau auf Anfrage. «Bereits seit Dienstag erkennen wir ein erhöhtes Volumen an retournierter Ware, und auch in den Shops ist mehr los, denn unsere Kundinnen und Kunden können auch dort Rückgaben machen.» Das alles mache natürlich viel Arbeit. Digitec Galaxus verschickt rund 50’000 Pakete pro Tag.
Nur ein Online-Problem?
Die «Päkliflut» im Onlinehandel wird offenbar jedes Jahr grösser. Und wie sieht es in den Geschäften aus? In der Basler Innenstadt zeigt sich ein anderes Bild. Eine Umfrage von Telebasel auf den Strassen ergibt: Die Menschen kaufen ihre Weihnachtsgeschenke oft lieber in der Stadt ein.
«Ich hab gar nichts online gekauft für Weihnachten. Wenn ich etwas gekauft habe, dann tatsächlich in der Stadt», erzählt Jonas. Der Gedanke dahinter sei vor allem die Umwelt. Auch Sophie hält nicht viel vom Online-Shopping: «Ich muss die Ware ansehen können, das ist extrem wichtig für mich.»
Die meisten Passanten wissen laut eigenen Angaben zudem genau, was ihre Liebsten sich wünschen, und gehen das gezielt einkaufen, statt mehrere Dinge online zu bestellen. Das hat wiederum zur Folge, dass in der Stadt viel weniger umgetauscht oder zurückgegeben wird.